Anleger waren anscheinend damit beschäftigt, die neuesten Wirtschaftsdaten sorgfältig zu analysieren und die Situation in Washington genau im Auge zu behalten. Die Frage des Tages lautet: Können US-Gesetzgeber eine langwierige Regierungsschließung verhindern?

Auch die Entwicklung der Renditen von Treasury-Bonds ist von Interesse. Ihr jüngster Anstieg auf ein Niveau, das wir seit 16 Jahren nicht mehr gesehen haben, hatte Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Allerdings sorgt der Renditelevel von 10-jährigen Anleihen bei etwa 4,6% für "Erleichterung", wie Matt Staki von der Northwestern Mutual Wealth Management Co. feststellte.

Was bestimmte Unternehmen betrifft, so haben Micron-Aktien nach ihrem wenig rosigen Ausblick nicht gut abgeschnitten.

In welchen Branchen gab es diese Woche besondere Entwicklungen? Der Kommunikationsdienstleistungssektor stieg um 1,2% und der Materialsektor um 1%. Doch Versorgungsunternehmen konnten sich diesem Optimismus nicht anschließen und verzeichneten einen Rückgang von 2,2%.

Zum Abschluss, wie Staki bemerkte: "Nach einigen recht turbulenten Tagen scheint der Markt beschlossen zu haben, sich eine kleine Pause zu gönnen."

Der S&P 500 Index hat in den letzten Monaten unter Druck gestanden und ist seit Ende Juli um 6% gefallen, bleibt aber insgesamt im Jahr 2023 um 12% im Plus. Dies zeigt, dass Investoren trotz der aktuellen Schwankungen weiterhin Vertrauen in die langfristigen Aussichten des Marktes haben.

Positive Nachrichten kamen von der Front des wirtschaftlichen Wachstums: Die Daten des zweiten Quartals bestätigen die Stabilität der amerikanischen Wirtschaft. Doch nicht alles ist so rosig: Die Zahl der Arbeitslosengeldanträge ist gestiegen und der Immobilienmarkt verzeichnet einen Rückgang der Verträge für den Kauf von Bestandsimmobilien, der die Prognosen übertrifft.

Als der Freitag näher rückte, beobachteten die Anleger gespannt die Inflation und erwarteten Daten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE)-Preisen. Kristina Hooper von Invesco betonte die Bedeutung dieser Daten und merkte an, dass der Markt auf moderate Zahlen hofft.

Auf politischer Ebene hat der Senat, der von den Demokraten kontrolliert wird, einen parteiübergreifenden Gesetzesentwurf vorgelegt, um eine erneute teilweise Regierungsschließung - die vierte innerhalb eines Jahrzehnts - zu verhindern. Allerdings sieht es im Repräsentantenhaus anders aus, da dort Absicht besteht, republikanische Gesetzesentwürfe zu prüfen, die anscheinend keine Zustimmung finden werden.

Im Unternehmenssektor spürten auch die Aktien von Micron Technology die Auswirkungen und fielen um 4,4%, nachdem das Unternehmen eine weniger optimistische Prognose für Verluste abgegeben hatte. Auch für Accenture verbesserte sich die Situation nicht: Ihre Aktien verloren 4,3% aufgrund düsterer Gewinn- und Umsatzaussichten.

Zusammenfassend ist es erwähnenswert, dass die Aktivität am Markt ziemlich hoch war: An der NYSE übertrafen steigende Aktien die Verlierer mit einem Verhältnis von 2,2 zu 1. Darüber hinaus wurden 75 neue Allzeithochs und 337 Tiefstände verzeichnet. Trotz kurzfristiger Unruhe setzt der Markt seinen Vorstoß fort.

Auf Nasdaq deuteten auch die Aktiendynamiken auf Optimismus hin: steigende Aktien überwogen fallende Aktien mit einem Verhältnis von 1,5 zu 1. Auf dieser Plattform wurden 39 neue Höchststände und 303 Tiefstände verzeichnet.

Die Investorentätigkeit blieb hoch, mit einem Umsatz von 10,7 Milliarden Aktien, der leicht über dem Durchschnitt der letzten 20 Handelstage von 10,3 Milliarden lag.

Wenn wir den Fokus auf den Energiemarkt richten, kam es zu einem Rückgang der Ölpreise, nachdem sie zuvor stark gestiegen waren. Trotz des Rückgangs befinden sich die Preise in der Nähe des höchsten Niveaus des letzten Jahres. In den letzten drei Monaten hat der Ölmarkt einen beeindruckenden Anstieg von 30% verzeichnet, hauptsächlich aufgrund der Entscheidungen von Saudi-Arabien und Russland, die Produktion zu kürzen. Die Dynamik ließ jedoch letzte Woche etwas nach aufgrund wirtschaftlicher Schwankungen und Nachfrageänderungen.

Diese Entwicklung änderte sich, als am Mittwoch US-Regierungsdaten eine größere als erwartete Reduzierung der Rohölvorräte offenlegten. Dieser Faktor wurde zum Katalysator für den Wiederanstieg der Ölpreise und verdeutlichte die marktsensitivität gegenüber Veränderungen der globalen Reserven.