Die S&P 500 und Nasdaq Indizes beendeten die Handelssitzung am Freitag im Minus und zogen sich von den im Laufe des Tages erreichten Rekordhochs zurück. Dieser Rückgang erfolgte vor dem Hintergrund eines Rückgangs im Sektor der Chip-Hersteller und gemischter Daten zum Arbeitsmarkt, die die Erwartungen an die Anzahl der geschaffenen Stellen übertrafen, während die Arbeitslosenquote stieg.

Während der Handelssitzung erreichten die S&P 500 und Nasdaq Indizes kurzzeitig Allzeithochs, aber am Abend änderte sich ihre Dynamik in einen Rückgang. Der Philadelphia Semiconductor Index (.SOX) verzeichnete einen spürbaren Rückgang und verlor bis zum Handelsschluss des Tages 4%, nachdem er zuvor das Tageshoch erreicht hatte.

Die Aktien von Nvidia (NVDA.O), die auf dem Markt für ihre Beiträge zur Entwicklung von Chips für künstliche Intelligenz hoch angesehen sind, verzeichneten einen Verlust von 5,6%, womit sie ihre sechs aufeinander folgenden Gewinnsitzungen beendeten. Dies geschah trotz eines Anstiegs von mehr als 5% im frühen Handel.

Aktien von Broadcom (AVGO.O) im Chip-Hersteller Index verzeichneten ebenfalls einen signifikanten Rückgang von 7%, ausgelöst durch geringe Anlegererwartungen an den Ausblick des Unternehmens für das Gesamtjahr. Darüber hinaus verlor Marvell Technology (MRVL.O) 11,4% an Wert, nachdem die Prognose für das erste Quartal die Markterwartungen aufgrund einer schwächeren Nachfrage nicht erfüllte.

Die Aktien legten zu Handelsbeginn zu, nachdem Daten zeigten, dass das U.S. Stellenwachstum im Februar beschleunigt wurde, wobei Stellenangebote im Sektor außerhalb der Landwirtschaft um 275.000 stiegen und damit die Prognosen der Analysten für einen Anstieg von 200.000 übertrafen. Gleichzeitig wurde die Datenlage für Januar nach unten korrigiert.

Im Februar stieg die Arbeitslosenquote auf 3,9% im Vergleich zur vorherigen Rate von 3,7%, die für drei Monate konstant gehalten wurde. Es sei angemerkt, dass die Lohnwachstumsrate auf monatlicher Basis um 0,1% zurückging.

Brian Price, Leiter des Investmentmanagements bei Commonwealth Financial Network, hob einen Trend zu zurückhaltenderem Konsumverhalten seitens der Verbraucher hervor. Dies spiegelt sich in den Aktien von Costco Wholesale (COST.O) wider, die einen Rückgang von 7,6% verzeichneten, da die quartalsweisen Umsatzzahlen aufgrund einer moderaten Nachfrage nach hochpreisigen Waren hinter den Erwartungen zurückblieben.

Denznoch betonte Price, dass insgesamt die Marktsentimente optimistisch bleiben und man mit weiterem Wachstum rechnet, sofern keine negativen Faktoren auftreten.

Er äußerte sein Vertrauen darauf, dass der Markt sich auf die Fortsetzung der vorteilhaften Situation konzentriert: Es wird davon ausgegangen, dass die Inflation auf einem moderaten Niveau bleiben wird und die Federal Reserve eine Politik zur Lockerung der wirtschaftlichen Bedingungen einleiten wird.

Daten für den Februar, die nächste Woche veröffentlicht werden und Informationen zum Verbraucherpreisindex (CPI) und Einzelhandelsumsätzen enthalten, werden zusätzliche Informationen liefern, die die Einschätzung der Möglichkeit einer Zinssenkung beeinflussen könnten.

In einer Rede am Donnerstag äußerte Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, seine Ansicht, dass die Zentralbank kurz davor steht, sich sicher genug zu sein, dass die Inflation zurückgeht, was es ihr ermöglichen wird, den Prozess der Zinssenkung zu beginnen.

Während Investoren weiterhin mögliche Gewinne analysieren und die Geldpolitik im Auge behalten, beginnen sie auch, einen neuen Faktor in Betracht zu ziehen, der die Marktbedingungen in diesem Jahr erheblich beeinflussen könnte - die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA 2024.

In einer Ansprache an die Nation am Donnerstag brachte US-Präsident Joe Biden den Vorschlag ein, die Unternehmenssteuern zu erhöhen, während sein Vorgänger und potenzieller republikanischer Parteirivale, Donald Trump, bereits 2017 Gesetze zur Senkung der Steuern für Unternehmen und Vermögende erlassen hatte. Biden drückte auch seinen Stolz über die wirtschaftlichen Erfolge der USA während seiner Amtszeit aus.

Es ist schwierig festzustellen, wie die Vorschläge und Initiativen der Politiker vor den Wahlen die Preise auf den Vermögensmärkten beeinflussen werden. Der Wahlsieger wird wahrscheinlich vor der Herausforderung stehen, mit einem gespaltenen Kongress umzugehen, was jegliche legislative Initiativen erheblich komplizieren könnte.

Diese Unsicherheit hindert Analysten jedoch nicht daran, zu versuchen einzuschätzen, wie sich politische Veränderungen mit anderen wichtigen Einflussfaktoren auf die Marktdynamik verbinden könnten. Zu diesen Faktoren zählen das zunehmende Interesse an den Geschäftsaussichten für künstliche Intelligenz und die Anpassung der Erwartungen daran, wann die Federal Reserve möglicherweise mit der Lockerung der Geldpolitik beginnt. Der S&P 500 Index (.SPX) verzeichnete beachtliche Gewinne, 7,4% seit Jahresbeginn und in der Nähe von Allzeithochs.

Umfragen zeigen ein knappes Rennen zwischen dem 81-jährigen Biden und dem 77-jährigen Trump. Obwohl die US-Wirtschaft sich besser als die meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften entwickelt, äußern die Amerikaner im Allgemeinen in Umfragen ein höheres Vertrauen in Trumps wirtschaftliche Kompetenz.

Im Rahmen seiner Rede am Donnerstag stellte Biden eine Initiative vor, wonach auf die Gewinne von Unternehmen, deren Umsätze 1 Milliarde US-Dollar übersteigen, eine Mindeststeuer von 21% erhoben werden soll. Dies baut auf den Bestimmungen des Clean Energy Act von 2022 auf.

Zusätzlich äußerte er seine Absicht, seine "Milliardärssteuer"-Initiative wieder einzuführen, die eine Mindeststeuer von 25% auf das Einkommen von US-Bürgern vorsieht, deren Vermögen 100 Millionen US-Dollar übersteigt.

Analysten weisen darauf hin, dass der Erfolg der Republikaner bei den Wahlen wahrscheinlich eine Fortsetzung der Steuersenkungen von 2017 mit sich bringen wird, was zu einer höheren Inflation führen könnte. Gleichzeitig wird ein Sieg der Demokraten zu einer Erhöhung der Steuersätze für Haushalte und Unternehmen mit hohem Einkommen führen.

Der Dow Jones Industrial Average (.DJI) Index der Industrieunternehmen schloss 68,66 Punkte oder 0,18% niedriger bei 38.722,69. Der S&P 500 Index (.SPX) verlor 33,67 Punkte oder 0,65% und landete bei 5.123,69, während der Nasdaq Composite (.IXIC) 188,26 Punkte oder 1,16% auf 16.085,11 fiel.

Unter den 11 Schlüsselsektoren im S&P 500 verzeichnete der Technologiesektor (.SPLRCT) den größten Rückgang und verlor 1,8%. Ihm folgte der Konsumgütersektor (.SPLRCS) mit einem Rückgang von 0,8%, wobei Costco einen wesentlichen Beitrag leistete.

In der vergangenen Woche sank der S&P 500 Index um 0,26%, der Nasdaq fiel um 1,17% und der Dow Jones verlor 0,93%.

Unterdessen waren Immobilienaktien (.SPLRCR) die größten Gewinner und stiegen um 1,1%. Dahinter liegen Aktien von Energieunternehmen (.SPNY), die um 0,4% zulegten.

Die Aktien von Gap (GPS.N) stiegen um 8,2%, da der Einzelhändler die Prognosen der Wall Street-Analysten für das vierte Quartal übertraf. Dies war auf eine erhöhte Nachfrage nach einem überarbeiteten Sortiment von Old Navy- und Gap-Markenartikeln in der Urlaubssaison sowie auf niedrigere Mengen an rabattierten Waren zurückzuführen.

An der New Yorker Börse übertrafte die Anzahl der Aktien, die an Wert gewonnen haben, diejenigen, die verloren haben, im Verhältnis von 1,25 zu 1, mit 708 neuen Höchstständen gegenüber 48 neuen Tiefs.

An der Nasdaq-Börse belief sich die Anzahl der gestiegenen Aktien auf 2.086, während 2.192 fielen, was auf eine Vorherrschaft fallender Aktien gegenüber steigenden Aktien mit einem Verhältnis von ungefähr 1,05 zu 1 hinweist.

Der S&P-500-Index erreichte 65 neue 52-Wochen-Hochs und verzeichnete keine neuen Tiefs, während der Nasdaq 351 neue Hochs und 83 neue Tiefs verzeichnete.

Das Handelsvolumen an US-Börsen erreichte 12,29 Milliarden Aktien, verglichen mit einem Durchschnitt von 12,08 Milliarden in den letzten 20 Sitzungen.