Am Dienstag fielen die globalen Aktienmärkte, wobei der MSCI-Index, der die Aktien weltweit abbildet, in den roten Zahlen lag. Der Hauptgrund ist die wachsende Frustration der Investoren über die langwierigen US-Handelsgespräche und die Erwartung von Signalen der Federal Reserve. Vor diesem Hintergrund schwächte sich auch der Dollar gegenüber den Hauptwährungen ab, was einen allgemeinen Vertrauensverlust in die amerikanische Wirtschaftspolitik widerspiegelt.
Die unerwartete Überraschung des Tages war die Auktion der 10-jährigen US-Staatsanleihen. Trotz der allgemeinen Instabilität zogen die Papiere erhebliches Interesse von Investoren an. Die starke Nachfrage führte zu einem Rückgang der Rendite dieser Anleihen auf das Tagestief - ein Zeichen dafür, dass der Markt in Unsicherheitszeiten nach einem sicheren Hafen sucht.
Am Devisenmarkt erstarkte der Euro nach einem rasanten Umschwung in der deutschen Politik. Der konservative Politiker Friedrich Merz wurde trotz der ersten Niederlage im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt. Dieses unerwartete Ergebnis hatte einen positiven Einfluss auf die europäische Währung, die sich gegenüber dem Dollar festigte.
Das Hauptanliegen auf den Märkten bleibt die Spannung im globalen Handel, insbesondere zwischen Washington und Peking. China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hatte zuvor seine Bereitschaft bekundet, den US-Vorschlag für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zu prüfen. Allerdings machte der US-Finanzminister Scott Bessent klar, dass es, trotz aktiver Verhandlungen mit 17 Ländern, bisher keine Kontakte mit China gab. Er deutete auch an, dass Vereinbarungen mit mehreren Ländern diese Woche angekündigt werden könnten, nannte jedoch keine spezifischen Länder.
Während die USA in der Handelsdiplomatie stocken, handeln andere Länder entschlossen. Großbritannien und Indien unterzeichneten am Dienstag ein Freihandelsabkommen, einen Durchbruch, auf den beide Seiten inmitten der durch die US-Zollpolitik verursachten Instabilität hingearbeitet hatten. Das neue Abkommen, das Waren wie Whisky, Autos und landwirtschaftliche Erzeugnisse umfasst, war ein wichtiger Schritt zur Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Der US-Aktienmarkt schloss am Dienstag in den roten Zahlen. Die Unentschlossenheit der Investoren vor den Äußerungen der Fed und schwache Handelssignale führten zu einer weitreichenden Korrektur:
Auch die internationalen Märkte gerieten unter Druck:
Die Investoren auf beiden Seiten des Atlantiks beobachten die Sitzung der US-Federal Reserve mit angespannter Aufmerksamkeit, deren Ergebnisse am Mittwoch bekannt werden. Der Markt erwartet keine Änderung des Leitzinses, wird jedoch die Rhetorik des Regulators genau beobachten, um Hinweise auf mögliche zukünftige Lockerungen der Geldpolitik zu erhalten. Selbst ein Hinweis auf eine Senkung könnte eine Rallye auslösen, während deren Ausbleiben die Volatilität erhöhen könnte.
Der Dollar geriet unter Druck, da die Erwartungen an eine Lockerung der Fed wuchsen. Die Devisenmärkte reagierten schnell, mit bemerkenswerten Bewegungen:
Wichtige Währungsbewegungen:
Die Ölpreise sind nach dem jüngsten Einbruch, bei dem die Kurse Vierjahrestiefs erreichten, wieder gestiegen. Investoren begannen, auf den Markt zurückzukehren, nachdem Hinweise auf eine Erholung des Verbrauchs in Europa und China aufkamen. Ein zusätzlicher Wachstumsfaktor waren die Daten zu Förderkürzungen in den USA und anhaltende geopolitische Spannungen im Nahen Osten - all dies fachte das Interesse an "schwarzem Gold" an.
Notierungen bei Schlusskurs:
Der Markt hat teilweise die verlorenen Positionen nach dem panikartigen Ausverkauf, verursacht durch Bedenken über eine steigende OPEC+-Produktion, wiedererlangt. Jetzt liegt der Fokus auf dem Gleichgewicht zwischen Produktion und Konsum auf kurze Sicht.
Investoren beginnen, sichere Häfen aufzugeben, da sich die Erwartungen hinsichtlich eines US-China-Dialogs verbessern. Dies hat sich sofort auf die Preise für Edelmetalle ausgewirkt: Gold, das am Vortag stark gestiegen war, gerät nun unter Druck.
Aktuelle Dynamik im Edelmetallmarkt:
Die Erwartungen an die Fed-Entscheidung veranlassen Trader ebenfalls dazu, ihre Goldpositionen zu überdenken. Trotz eines kürzlichen Anstiegs von fast 3% hat sich das Metall korrigiert, was den Stimmungsumschwung widerspiegelt.
Inmitten des nachlassenden Interesses an Gold haben auch andere Edelmetalle gelitten. Silber folgt wie üblich seinem "großen Bruder", während Platin und Palladium weiterhin einen moderaten Rückgang angesichts schwacher industrieller Nachfrage zeigen.
Ein kurzer Überblick über die Metalle:
Der Edelmetallmarkt bleibt extrem empfindlich gegenüber makroökonomischen Signalen und Zinssätzen. Wenn die Fed bestätigt, dass die Zinsen unverändert bleiben, könnten die Metalle teilweise ihre Positionen erholen. Andernfalls wird der Druck zunehmen.
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