Die Handelssitzung am Montag eröffnete mit optimistischer Stimmung, da globale Aktien zulegten, während der US-Dollar an Boden verlor. Investoren wägen den möglichen Einfluss eines drohenden Regierungsstillstands ab, der die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsindikatoren, einschließlich des Arbeitsmarktberichts für September, verzögern könnte.
Da der Dollar schwächelt und die Unsicherheit zunimmt, wenden sich Marktteilnehmer zunehmend sicheren Anlagegütern zu. Die Goldpreise stiegen auf ein Rekordniveau und unterstreichen die Besorgnis über mögliche Folgen eines Stillstands in Washington.
Präsident Donald Trump wird am Montag Kongressführer beider Parteien treffen, um einen Deal zur Regierungsfinanzierung zu sichern. Ohne Einigung könnte der Stillstand bereits am Mittwoch beginnen — zeitgleich mit der Einführung neuer US-Zölle auf Schwerlaster, patentierte Arzneimittel und andere Waren.
Trotz der drohenden Gefahr stellen Analysten fest, dass Investoren keine Anzeichen von Panik zeigen. Der letzte Stillstand hatte nur begrenzte und kurzlebige Auswirkungen auf die Aktienmärkte, was hilft, das Vertrauen auch diesmal zu erhalten.
US-Benchmark-Indizes schlossen den Tag im positiven Bereich: der S&P 500 stieg um 0,3 Prozent, der Nasdaq Composite gewann 0,5 Prozent, und der Dow Jones legte 0,2 Prozent zu.
Weltweit stieg der MSCI All-World Index um 0,4 Prozent. In Europa stieg der STOXX 600 Index um 0,2 Prozent, womit der September mit einem Gewinn von 1,1 Prozent abgeschlossen wurde — das dritte Wachstumsmonat in Folge.
Händler sind sich nahezu sicher, dass die Federal Reserve im Oktober die Geldpolitik lockern wird, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf etwa 90 Prozent geschätzt wird. Mit Blick auf den Dezember sind die Erwartungen moderater, etwa 65 Prozent rechnen mit einer weiteren Senkung.
Analysten bei der Bank of America haben berechnet, dass ein Regierungsstillstand das Wirtschaftswachstum um nur 0,1 Prozentpunkte pro Woche verringern würde, die er anhält. Historisch gesehen hatten solche Unterbrechungen kaum Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Dennoch warnen sie, dass dauerhafter Arbeitsplatzverlust im öffentlichen Sektor einen stärkeren Schlag auf die Löhne und das Verbrauchervertrauen bedeuten könnte.
Diese Woche wird reich an politischen Signalen sein. Allein am Montag sind mindestens fünf Offizielle der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank angesetzt, Reden zu halten.
Währungsverschiebungen unter Druck
Der US-Dollar sank um 0,2 Prozent auf 97,945, belastet durch die starken Wirtschaftsdaten der letzten Woche. Der Euro stieg um 0,2 Prozent auf 1,17255 Dollar, bleibt jedoch in der unteren Hälfte seiner jüngsten Handelsspanne zwischen 1,1646 und 1,1918.
Auch der Yen gewann an Stärke, wobei der Dollar um 0,6 Prozent auf 148,6 Yen sank, nachdem er in der letzten Woche mehr als 1 Prozent gestiegen war und sich von dem Tiefststand von September nahe 145,50 erholte.
Bei den Rohstoffen stand Gold erneut im Mittelpunkt. Die Preise stiegen auf einen historischen Höchststand von 3833,37 Dollar pro Unze, bevor sie leicht auf 3828,17 Dollar zurückgingen, was immer noch einen soliden Gewinn von 1,8 Prozent darstellt.
Die globalen Rohölpreise fielen stark, nachdem Ölverschiffungen aus der halbautonomen Region Kurdistan im Irak erstmals nach zweieinhalb Jahren wieder nach Türkei aufgenommen wurden. Der Neustart der Exporte war der Haupttreiber des Abwärtsdrucks auf den Markt.
Analysten erwarten, dass OPEC+ auf ihrem kommenden Treffen am Sonntag eine weitere Produktionssteigerung von mindestens 137.000 Barrel pro Tag genehmigen wird.
Brent-Futures fielen um 3,5 Prozent auf 67,68 Dollar pro Barrel, während der US-Benchmark WTI um 3,8 Prozent auf 63,21 Dollar sank.
Am Dienstag eröffneten europäische Aktien im negativen Bereich. Energie- und Gesundheitsaktien gehörten zu den größten Verlierern, während Investoren auch die möglichen Folgen eines US-Regierungsstillstands abwogen, der die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten verzögern könnte.
Der paneuropäische STOXX 600 Index fiel um 0,2 Prozent auf 554,7 Punkte am frühen Morgen in London. Dennoch ist der September auf Kurs, den dritten Monat in Folge Gewinne zu verzeichnen, mit einem vierteljährlichen Wachstum von über 2 Prozent.
Öl- und Gasgiganten zogen sich im Einklang mit fallenden Rohölpreisen um 0,8 Prozent zurück. Aktien von TotalEnergies und BP verloren jeweils über 1 Prozent. Auch Gesundheitsaktien verloren an Boden, wobei der Sektorindex um 0,3 Prozent sank. Dänemarks Novo Nordisk und Großbritanniens AstraZeneca gaben beide um etwa 1 Prozent nach.
Wirtschaftsaktualisierungen boten ein gemischtes Bild. Die britische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal um 0,3 Prozent. In Frankreich lag die vorläufige Inflation im September bei 1,1 Prozent. Deutschland meldete jedoch einen unerwarteten Rückgang der Einzelhandelsverkäufe im August.
Einer der größten Bewegungen des Tages war ASOS. Der britische Online-Modehändler sah, wie seine Aktie um 11,4 Prozent sank, nachdem gewarnt wurde, dass der Jahresumsatz die Markterwartungen verfehlen wird.
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