Die US-Aktienindizes schlossen am Montag im Minus und beendeten eine Sitzung voller starker Schwankungen. Investoren beobachten besorgt Anzeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung und steigender Inflationsrisiken, verstärkt durch die aggressive Handelspolitik des Weißen Hauses.
Trump gibt nicht nach: Zölle wieder im Fokus
Der Hauptauslöser für den Ausverkauf war eine neue Welle von Aussagen Präsident Donald Trumps zur Einführung hoher Zölle. In seiner abendlichen Ansprache am 2. April kündigte er Pläne an, Zölle auf alle Importe ins Land zu erheben und für einige wichtige Partner die Sätze noch weiter zu erhöhen.
Druck auf China steigt
Nicht zufrieden mit den bereits bestehenden Zöllen, versprach Trump, die Sanktionen gegen China zu verschärfen. Er kündigte mögliche zusätzliche Zölle von bis zu 50% an, was die gesamte Zollbelastung mehr als verdoppeln könnte. Diese Erklärung alarmierte die Marktteilnehmer, sodass viele ihre Anlageentscheidungen überdachten.
Volatilität steigt, Rekordhandelsvolumen
Der Montag markierte den zweiten Tag in Folge mit ungewöhnlich hohen Handelsvolumina an den US-Börsen. Alle drei großen Indizes — der S&P 500, der Dow Jones und der Nasdaq — stürzten am Morgen ab und erreichten die niedrigsten Stände seit mehr als einem Jahr. Nach einem unerwarteten Anstieg, verursacht durch die Auslegung der Zollnachrichten, brach der Markt erneut ein und konnte dem Druck nicht standhalten.
Der Angst-Indikator gibt Alarm
Der CBOE Volatility Index (VIX), oft als Angstbarometer der Wall Street bezeichnet, überschritt während der Sitzung die psychologische Marke von 60 Punkten, das höchste Niveau seit August 2024. Obwohl er später leicht zurückging, schloss der Index bei 46,98 Punkten, dem höchsten Schlussstand der letzten fünf Jahre.
Investoren in Panik: Der Dow und der S&P fallen, Markt verliert Billionen
Der Montag war schmerzhaft für die Wall Street. Der Dow-Jones-Index fiel um 349 Punkte und schloss bei 37.965,60, ein Rückgang von 0,91%. Der breite S&P-500-Index verlor 11,83 Punkte (–0,23%) und fiel auf 5.062,25. Nur der technologielastige Nasdaq konnte sich behaupten, er gewann bescheidene 0,10% und schloss bei 15.603,26.
Der größte Absturz seit 2020
Der Markt setzt seit der Ankündigung neuer Zölle seine Verluste fort. In den zwei Handelstagen nach Donald Trumps Rede fiel der S&P 500 um 10,5%, und die gesamte Marktkapitalisierung der Unternehmen sank um etwa 5 Billionen Dollar – dies war das schlechteste Zweitagesergebnis seit dem pandemiebedingten Absturz im März 2020.
Der Dow in der Korrektur, der Nasdaq im Bärenmodus
Die Marktsituation hat eine besorgniserregende Zone betreten: Am Freitag bestätigte der Dow seinen Eintritt in das Korrekturgebiet, indem er mehr als 10% von seinen Rekordhochs im Dezember abrutschte. Der technologielastige Nasdaq fiel noch weiter – sein Rückgang überschritt 20% von seinem historischen Höchststand und markierte offiziell den Beginn eines Bärenmarktes.
Hoffnungen auf eine Atempause sind zerschlagen
Der Montagmorgen begann mit einem Absturz: Der S&P 500 Index brach um 20% von seinen vorherigen Rekordhochs ein. Doch unerwartete Nachrichten über eine mögliche 90-tägige Verzögerung bei der Einführung neuer Zölle führten zu einem kurzen, aber starken Anstieg von über 3%. Investoren stürmten, um Vermögenswerte zu kaufen, in der Hoffnung auf eine Deeskalation des Konflikts. Diese Hoffnungen zerplatzten schnell: Beamte des Weißen Hauses dementierten die Informationen offiziell, und der Markt ging erneut in den Keller.
Immobiliensektor am härtesten getroffen
Der Immobiliensektor war am Montag am stärksten betroffen: Der Sektorindex verlor am Tag 2,4% — das größte prozentuale Minus unter allen 11 Sektoren des S&P 500. Experten führen den Rückgang auf steigende Hypothekenzinsen im Markt und die allgemeine Unsicherheit im gewerblichen Immobilienbereich aufgrund wirtschaftlicher Turbulenzen zurück.
Telekommunikation und Technologie: seltene Lichtblicke
Angesichts der allgemeinen Pessimismus konnten sich nur zwei Sektoren in der „grünen Zone“ halten. Die Kommunikationsdienste führten die Montagssitzung an, sie gewannen 1% — am meisten unter allen Branchen. Auch der Technologiesektor konnte sich leicht verbessern und stieg um 0,3% — das zweit- und einzige positive Ergebnis nach dem schweren Rückgang der Vorwoche.
Apple und Tesla unter Druck, Nvidia und Amazon blühen auf
Unter den großen Konzernen war die Stimmung gemischt. Apple fiel weiter und verlor 3,7% — Investoren verkauften die Aktie aus Angst vor einem Nachfragerückgang. Tesla traf es nicht besser, seine Aktie fiel um 2,6%. Gleichzeitig überraschte Nvidia die Märkte mit einem Anstieg von 3%, weiterhin durch die starke Nachfrage nach Chips in einem soliden Aufwärtstrend. Amazon erfreute ebenfalls die Inhaber und gewann 2,5% durch positive Prognosen für den E-Commerce.
Europa sucht nach Stabilität
Die europäischen Märkte erholen sich nach einem schwindelerregenden Absturz: Der regionale STOXX 600 Index verlor in nur drei Tagen fast 12%. Doch bis Dienstagmorgen signalisierten Futures eine mögliche Erholung mit einem Sprung von mehr als 3%. Trotz dessen bleiben die Investoren vorsichtig: Die Erinnerungen an den plötzlichen Absturz, ausgelöst durch die Zollbedrohungen aus Washington, sind noch frisch.
Der US-Markt sehnt sich nach Balance
Obwohl der Montag keine Freude brachte, diente er als kurze Atempause. Nach dem raschen Einbruch von 10% über zwei Tage hinweg fühlte sich der moderat negative Schluss fast wie eine Erleichterung an. Doch die Investoren beobachten die Entwicklungen weiterhin mit angehaltenem Atem.
Der Angst-Indikator erreicht neue Höhen
Eines der Hauptsymbole der Instabilität war der VIX, bekannt als "Wall Street Thermometer der Angst". Am Montag überschritt er 60 Punkte — etwas, das seit Beginn der COVID-19-Pandemie nur zweimal passiert ist. Dieses Niveau zeigt eine hohe Besorgnis unter den Marktteilnehmern und unsichere Erwartungen für die Zukunft.
Asiatische Wende: Japan führt den Weg
Während westliche Märkte den Schock verdauen, zeigen asiatische Märkte Anzeichen von Widerstandsfähigkeit. Besonders Japan hebt sich hervor und zeigt bemerkenswerte Wachstumsraten und stetiges Investoreninteresse trotz globaler Turbulenzen. Das Land der aufgehenden Sonne scheint bereit, als sicherer Hafen inmitten des globalen wirtschaftlichen Chaos zu dienen.
Handelspolitik oder Strategie? Trumps Zölle — eine mögliche Ouvertüre zu Verhandlungen
Angesichts der Verschärfung der Handelspolitik aus Washington gibt es erste Anzeichen dafür, dass die lauten Zollandrohungen nur der Anfang einer flexibleren Diplomatie sein können. Dies wird dadurch belegt, dass der US-Finanzminister Scott Bassett zum Leiter einer Delegation ernannt wurde, die in den kommenden Tagen nach Tokio reisen soll, um Handelsabkommen zu besprechen. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Weiße Haus trotz des aggressiven Tons der jüngsten Aussagen offen für einen Dialog ist.
Asien teilt sich: Japan gewinnt, Taiwan und Südostasien verlieren
Inzwischen wird das geografische Bild immer kontrastreicher. Der japanische TOPIX-Index stieg um 6% und spiegelt das Anlegerinteresse an stabilen Volkswirtschaften wider. Im scharfen Kontrast dazu verzeichnete Taiwan einen Rückgang seines TWII-Index um 5% aufgrund der 32% Zölle auf Halbleiter, einem wesentlichen Export des Inselstaats.
Die aufstrebenden asiatischen Märkte wurden besonders hart von der Zollbelastung getroffen. Der SETI-Index Thailands fiel auf die niedrigsten Stände seit fünf Jahren, und der indonesische Aktienmarkt, der nach einer einwöchigen Pause wieder eröffnete, brach um 9% ein, während die Rupiah auf historisch schwache Niveaus fiel. Exportabhängige Länder der Region fanden sich im Epizentrum der Turbulenzen wieder.
Gold ist wieder gefragt: Flucht in sichere Häfen
Inmitten der steigenden Instabilität greifen Investoren vermehrt zu Gold als sicherem Hafen. Obwohl der Preis des Edelmetalls am Montag auf den niedrigsten Stand seit dem 13. März fiel, begann er am Dienstag mit einer soliden Erholung. Die gestiegene Nachfrage wird auf die Ängste vor einer Eskalation des globalen Handelskrieges und den Wunsch, Kapital in Zeiten wachsender Unsicherheit zu bewahren, zurückgeführt.
Alle Augen auf die Fed: Märkte erwarten Signale
Investoren erwarten gespannt die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle der Federal Reserve, die für Mittwoch geplant ist. Diese Dokumente könnten Aufschluss über die nächsten Schritte des Regulators geben, insbesondere im Hinblick auf die Reaktion auf geopolitische Risiken und Zollinstabilität. Wetten auf Gold und andere „sichere Häfen“ könnten intensiviert werden, wenn die Fed Hinweise auf mögliche Anpassungen der Politik als Reaktion auf die aktuelle Situation gibt.
Goldpreise steigen wieder: Investoren kehren zu sicheren Anlagen zurück
Vor dem Hintergrund geopolitischer Instabilität und Marktvolatilität steht Gold wieder im Mittelpunkt. Bis Dienstagmorgen (03:40 GMT) waren die Spot-Goldpreise um 0,5% gestiegen und erreichten 2.996,6 USD pro Unze. Diese Aufwärtsbewegung folgte einem kurzen Rückgang, als die Preise auf ihren niedrigsten Punkt seit dem 13. März gefallen waren.
Futures steigen schneller: Psychologische Barriere überwunden
US-Gold-Futures zeigten noch stärkere Wachstumsraten: Bis Dienstagmorgen waren sie um 1,3% gestiegen und übertrafen 3.010,70 USD pro Unze. Dies deutet darauf hin, dass Investoren aktiv Risiken absichern und mögliche weitere Schocks auf den globalen Märkten einpreisen.
Historisches Hoch noch in Sichtweite
Obwohl sich Gold von seinem jüngsten Höchststand zurückgezogen hat, beobachten Analysten den Trend weiterhin genau. Noch vor einer Woche, am 3. April, erreichte Gold einen historischen Rekord von 3.167,57 USD pro Unze. Das erneute Interesse an Edelmetallen könnte auf wachsende Besorgnis in der Finanzgemeinschaft hindeuten.
Andere Metalle: gemischte Bewegungen
Angesichts des Anstiegs bei Gold zeigten andere Edelmetalle gemischte Bewegungen. Silber verzeichnete einen leichten Rückgang von 0,1% und lag bei 30,09 USD pro Unze. Platin hingegen festigte sich um 1,3% und erreichte 925,35 USD. Palladium fiel um 0,3% und sank auf 915,80 USD.
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