Das Wellenmuster auf dem 4-Stunden-Chart des EUR/USD bleibt seit mehreren Monaten unverändert, was sehr ermutigend ist. Selbst wenn Korrekturwellen entstehen, bleibt die Struktur intakt, was genaue Vorhersagen ermöglicht. Es sei angemerkt, dass Wellenzählungen nicht immer wie aus dem Lehrbuch aussehen. Derzeit sieht das Bild jedoch sehr gut aus.
Das Aufwärtsegment des Trends entwickelt sich weiter, während die Nachrichtenlage überwiegend den Dollar nicht unterstützt. Der von Donald Trump initiierte Handelskrieg geht weiter. Die Auseinandersetzung mit der Fed hält an. „Dovish“-Erwartungen nehmen zu. Trumps „ein großes Gesetz“ wird die US-Staatsverschuldung um 3 Billionen Dollar erhöhen, während der US-Präsident ständig Zölle anhebt und neue einführt. Der Markt bewertet Trumps erste sechs Monate im Amt sehr niedrig, obwohl das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 3 % erreichte.
Es kann angenommen werden, dass Welle 4 abgeschlossen ist. Ist dies der Fall, hat die Formation der Impulswelle 5 begonnen, mit potenziellen Zielen in Richtung der Marke von 1,25. Natürlich könnte Welle 4 eine längere, fünfwellige Form annehmen, aber ich gehe vom wahrscheinlicheren Szenario aus.
Der Kurs des EUR/USD zeigte am Mittwoch praktisch keine Veränderung. Die Amplitude der Bewegungen war in den letzten Tagen minimal, aufgrund eines vollständigen Mangels an Nachrichten—oder besser gesagt, eines Mangels an wichtigen Nachrichten. Zum Beispiel wurde heute der erste relativ bedeutende Bericht der Woche veröffentlicht: die Inflation im Juli in der Eurozone. Auf dem Papier war er jedoch nur bedeutsam. In der Praxis werden die Inflationsberichte der Eurozone in zwei Schätzungen veröffentlicht, und Marktteilnehmer achten normalerweise nur auf die vorläufige. Die heute publizierte finale Schätzung entsprach der vorläufigen Zahl—2 %. Erinnern wir uns daran, dass 2 % Inflation genau das Niveau ist, das die EZB mittelfristig erreichen wollte. Natürlich wird die Inflation nicht jeden Monat 2 % betragen, aber kleine Schwankungen um diese Marke sind für die europäische Notenbank durchaus akzeptabel.
Auf Basis dieses Berichts lässt sich schlussfolgern, dass die EZB in naher Zukunft keine neue Runde der geldpolitischen Lockerung durchführen wird. Dazu besteht einfach keine Notwendigkeit. Wenn die Zinsen weiter gesenkt werden, könnte die Inflation beginnen zu beschleunigen, was wohl kaum das Ziel der EZB im Kontext des globalen Handelskriegs ist. Es sei angemerkt, dass die Eurozone mit Trumps Zöllen recht gut zurechtkommt—im Gegensatz zur britischen Wirtschaft beispielsweise. Daher können Zinssätze lange im neutralen Bereich fixiert bleiben. Die aktuellen Zinssätze mögen nicht ausreichen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, aber die EU hat bereits gelernt, mit einem langsamen Wachstumstempo zu leben.
Basierend auf der EUR/USD-Analyse komme ich zu dem Schluss, dass das Instrument weiterhin ein Aufwärtstrendsegment aufbaut. Die Wellenzählung hängt nach wie vor vollständig vom Nachrichtenhintergrund ab, der mit den Entscheidungen Trumps und der Außenpolitik der USA zusammenhängt. Die Trendziele können sich bis zum Niveau von 1,25 erstrecken. Daher erwäge ich weiterhin Kaufmöglichkeiten mit Zielen um 1,1875, was dem 161,8% Fibonacci-Niveau entspricht, und höher. Ich gehe davon aus, dass Welle 4 abgeschlossen ist. Dementsprechend bleibt der jetzige Zeitpunkt gut, um zu kaufen.
Grundprinzipien meiner Analyse:
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