Das Währungspaar EUR/USD handelte am Mittwoch über weite Teile des Tages hinweg extrem schwach und brach dann in der zweiten Hälfte ein. Natürlich ist "eingebrochen" ein starker Ausdruck, da der gesamte Rückgang etwa 50 Pips betrug. Doch sogar dieser Rückgang erschien signifikant vor dem Hintergrund der Bewegungen in den letzten Wochen und Monaten. Was die Ursachen für den Rückgang des Euro und den Anstieg des US-Dollars betrifft, so ist die Lage recht komplex.
Am Morgen veröffentlichte die Eurozone die zweite Schätzung der Oktober-Inflation, die sowohl mit den Prognosen als auch mit der ersten Schätzung übereinstimmte. Somit löste diese Veröffentlichung keinen Rückgang des Paares aus. Am Abend erschienen in den USA das FOMC-Protokoll, ein formales Dokument, doch der Rückgang begann bereits etwa fünf Stunden vor dessen Veröffentlichung. Zudem führte ein britischer Inflationsbericht zu steigenden Erwartungen, dass die Bank of England ihre Geldpolitik bei ihrer bevorstehenden Sitzung lockern wird, doch der Rückgang geschah nicht am Morgen, sondern während der US-Handelssitzung. Im Allgemeinen könnte das britische Pfund theoretisch den Euro mit nach unten ziehen, jedoch erscheint diese Erklärung wie eine Ausrede.
Aus technischer Perspektive könnte auf dem Stunden-Chart ein neuer Abwärtstrend beginnen, da der Preis gestern unter die Linie Senkou Span B gefallen ist. Heute werden in den USA Berichte zu den Non-Farm Payrolls und der Arbeitslosenquote veröffentlicht, was es extrem schwierig macht, vorherzusagen, wo das Paar bis zum Ende des Tages stehen wird. Innerhalb eines Tages könnte der Euro ohne weiteres einen Rückgang verzeichnen, doch globale Faktoren deuten weiterhin nur nach oben.
Auf dem 5-Minuten-Chart wurden gestern zwei Handelssignale gebildet. Erst prallte der Kurs von der Linie Senkou Span B ab, dann durchbrach er diese Linie und erreichte das nächste Ziel bei 1.1534. Somit war der zweite Verkaufsauftrag profitabel, während der erste mit einem Stop Loss auf Einstand geschlossen wurde.

Der neueste COT-Bericht ist vom 23. September datiert. Seitdem wurden aufgrund des "Shutdowns" in den USA keine weiteren COT-Berichte veröffentlicht. In der obigen Abbildung wird deutlich, dass die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler schon lange "bullish" ist, wobei die Bären am Ende des Jahres 2024 Schwierigkeiten hatten, die Oberhand zu gewinnen, sie jedoch schnell wieder verloren. Seit Trump sein zweites Amt als Präsident der USA angetreten hat, fällt der Dollar. Wir können nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass der Niedergang der amerikanischen Währung anhalten wird, aber die aktuellen Weltereignisse deuten darauf hin, dass dies der Fall sein könnte.
Wir sehen nach wie vor keine grundlegenden Faktoren, die den Euro stärken würden, während es weiterhin genügend Faktoren gibt, die den Dollar schwächen. Der globale Abwärtstrend setzt sich fort, aber was macht es schon für einen Unterschied, wohin sich der Preis in den letzten 17 Jahren bewegt hat? Sobald Trump seine Handelskriege beendet, könnte der Dollar wieder steigen, aber die jüngsten Ereignisse weisen darauf hin, dass der Krieg in der einen oder anderen Form noch lange andauern wird.
Die Position der roten und blauen Linien des Indikators weist nach wie vor auf den Erhalt eines "bullischen" Trends hin. In der letzten Berichtswoche sank die Anzahl der Long-Positionen in der "Nicht-kommerziellen" Gruppe um 800, während die Anzahl der Short-Positionen um 2.600 anstieg. Infolgedessen verringerte sich die Netto-Position um 3.400 Kontrakte in der Woche. Diese Daten sind jedoch bereits veraltet und haben keine Bedeutung mehr.

Im Stundenchart zeigt das Währungspaar EUR/USD weiterhin eine neue Aufwärtstendenz, befindet sich jedoch knapp vor einer Aufhebung. Im Tageschart bleibt der Kurs innerhalb des seitlichen Kanals von 1,1400–1,1830, daher kann im Rahmen eines lokalen Trends weiterhin ein Anstieg des Euro auf 1,1800 erwartet werden. Für diesen Kursanstieg muss sich der Preis jedoch erneut über der Senkou Span B-Linie stabilisieren.
Für den 20. November sind die folgenden Handelsspannen hervorzuheben: 1,1234, 1,1274, 1,1362, 1,1426, 1,1534, 1,1604–1,1615, 1,1657–1,1666, 1,1750–1,1760, 1,1846–1,1857, 1,1922, 1,1971–1,1988 und zudem die Senkou Span B-Linie (1,1563) sowie die Kijun-sen (1,1596). Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Laufe des Tages bewegen, was bei der Bestimmung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte. Nicht vergessen, einen Stop-Loss auf den Einstandskurs zu setzen, wenn sich der Preis um 15 Pips in die gewünschte Richtung bewegt. Dies schützt vor möglichen Verlusten, falls sich das Signal als falsch herausstellt.
In der Eurozone sind für Donnerstag keine bedeutenden Ereignisse oder Berichte geplant, während in den USA Berichte veröffentlicht werden, auf die der Markt seit eineinhalb Monaten wartet – die Arbeitslosenquote und "Non-Farm Payrolls". Daher kann mit hoher Volatilität in der zweiten Tageshälfte gerechnet werden.
Am Donnerstag könnten Händler Long-Positionen eröffnen, wenn sich der Preis über der Senkou Span B-Linie stabilisiert, mit einem Ziel von 1,1604–1,1615. Short-Positionen werden relevant, wenn sich der Preis unter 1,1534 stabilisiert, mit einem Ziel bei 1,1426. Es sollte jedoch bedacht werden, dass die Bewegungen während der amerikanischen Sitzung zu 100% von den Arbeitsmarktdaten abhängen werden.
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