Analytical Reviews

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Der Dollar triumphiert, der Euro ist betrübt. Das fragile Gleichgewicht im EUR/USD-Paar hängt am seidenen Faden
02:22 2023-09-15 UTC--4

Am Ende der Woche konnte sich die amerikanische Währung gegenüber dem Euro behaupten. Letzterer verlor erheblich an Boden als Reaktion auf die Entscheidung der EZB bezüglich der Zinssätze. Dennoch rechnen Analysten mit einer schrittweisen Erholung des Euro, der derzeit versucht, sich von seinem Tiefpunkt abzustoßen.

Am Abend des 14. September erhöhte der Euro-Rat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,5%. Ab dem 20. September, also ab dem nächsten Mittwoch, wird auch der Marginalkreditzinssatz auf 4,75% angehoben und der Einlagensatz auf 4% erhöht. Im längerfristigen Plan des Gremiums ist vorgesehen, die Inflation bis 2025 auf das Ziel von 2% zurückzuführen.

Laut Aussage der EZB-Vertreter bleibt die Inflation in der Eurozone weiterhin rückläufig, wird aber auf absehbare Zeit hoch bleiben. Der EZB-Rat ist jedoch bereit, "die fristgerechte Rückkehr der Inflation auf den Zielwert von 2% zu gewährleisten". Um dieses Ziel zu erreichen, hat die EZB beschlossen, die drei wichtigsten Zinssätze um 25 Basispunkte anzuheben.

"Der EZB-Rat ist der Ansicht, dass die Leitzinsen der EZB ein Niveau erreicht haben, das, wenn es über einen längeren Zeitraum beibehalten wird, einen wesentlichen Beitrag zum rechtzeitigen Erreichen der Inflation auf das Zielniveau leisten wird", heißt es in der Erklärung der EZB. "Die zukünftigen Entscheidungen des Regulators werden dafür sorgen, dass die Leitzinsen so lange auf einem Niveau gehalten werden, das die wirtschaftliche Aktivität einschränkt, wie dies erforderlich ist."

Neben der Zinsentscheidung hat der Euroregulator eine neue Makroprognose veröffentlicht, laut der die Schätzungen für das Wachstum des BIP der Eurozone in den Jahren 2023-2025 etwas schlechter ausfielen als zuvor. Gemäß den aktualisierten Berechnungen wird die Wirtschaft des Euroraums im Jahr 2023 um 0,7%, im Jahr 2024 um 1% und im Jahr 2025 um 1,5% wachsen. Laut der Erklärung der EZB wird die Verschlechterung der BIP-Prognose durch die Nachfragerückgang nach Krediten infolge einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen verursacht. Ein zusätzlicher Druckfaktor war auch die Verschlechterung der Bedingungen im internationalen Handel."

Die Behörde hat auch ihre Inflationsprognose überarbeitet: Bis Ende 2023 wird erwartet, dass die Preise um 5,6% steigen, im Jahr 2024 um 3,2% und im Jahr 2025 um 2,1%. "Die Überarbeitung der Inflationsprognose für 2023-2024 spiegelt den starken Preisanstieg bei Energie wider. Der Druck auf die Preise bleibt hoch, obwohl die meisten Indikatoren zu sinken begonnen haben", so die EZB in einer Pressemitteilung. Experten stimmen überein, dass die Anhebung der Prognose für dieses und das nächste Jahr mit dem Anstieg der Energiepreise zusammenhängt.

Die aktuelle Situation hat zu einem soliden Anstieg des Dollars und einem deutlichen Rückgang des Euros beigetragen. Nach Beobachtungen von Analysten waren die Versuche der "Europäer", sich über Wasser zu halten, erfolglos. Dennoch kämpft die gemeinsame Währung weiterhin darum, nicht auf den Boden zu sinken.

Nach der Entscheidung der EZB zur Leitzinsrate ist das Währungspaar EUR/USD von 1,074 auf das runde Level von 1,0700 gefallen und dann noch weiter darunter. Die Aussagen der Behörde, dass die Zinssätze ein Niveau erreicht haben, "das einen wesentlichen Beitrag zur positiven Situation leistet", deuten auf ein potenzielles Ende des Straffungszyklus hin. Diese Situation schwächt die Positionen des Euros. Am Freitagmorgen, dem 15. September, lag das Währungspaar EUR/USD bei 1,0656 und verlor einen Großteil seiner Gewinne.

Als die EZB den Leitzins überraschend um 25 Basispunkte auf 4,5 % erhöhte, wurde dies vom Markt als Signal interpretiert, dass der Zinssatz seinen Höhepunkt erreicht hat, entgegen den Prognosen der Analysten. Laut Vertretern der Regulierungsbehörde sind die aktuellen Zinssätze ausreichend, um die Inflation auf das Ziel von 2 % zurückzuführen. Allerdings war nicht so sehr die Entscheidung der EZB ausschlaggebend für die Marktbewegung, sondern die Kommentare dazu.

Die Reaktion der Märkte war fast sofort: Die Gemeinschaftswährung geriet in einen massiven Verkaufsrausch und näherte sich 1,0650. Letztendlich befand sich der Euro nur noch einen Schritt von den Tiefständen im März 2023 entfernt. Die gesenkten Wachstumsprognosen vonseiten der EZB sowie die Kommentare über eine schnelle Übertragung der geldpolitischen Verschärfung wurden als negatives Signal interpretiert. Nach Einschätzung von Analysten bleibt der interne Preisdruck in der Eurozone stark. Gleichzeitig stellen hohe Energie- und Lebensmittelpreise eine aufwärtsgerichtete Inflationsgefahr dar.

Der Gegensatz in der wirtschaftlichen Situation zwischen der EU und den USA wurde erneut durch aktuelle Daten aus Amerika unterstrichen, wo Einzelhandelsumsätze, Erzeugerpreise und die Arbeitsmarktsituation den Zustand einer recht stabilen Wirtschaft demonstrierten. Nach Expertenschätzungen waren die Inflationsdaten in den USA mild genug, um das kürzliche Wachstum des Greenbacks zu stoppen, der sich in einer aufsteigenden Spirale zu verfestigen versucht.

Vor diesem Hintergrund wird das Währungspaar EUR/USD nach Ansicht der Analysten der Societe Generale abdriften. Die Experten bewerten die nächsten Aussichten des klassischen Duos etwas düster. Dem stimmt auch die Währungsstrategie der Danske Bank zu, die behauptet, dass die "tauben" Zinserhöhungen der EZB und das langfristige Wachstum des amerikanischen Marktes Druck auf das Währungspaar EUR/USD ausüben.

In der Danske Bank wird betont, dass die Prognose für das Währungspaar EUR/USD aufgrund der aktuellen Handelsbedingungen, realer Zinssätze und relativer Arbeitskosten weiterhin auf eine Abwertung hinweist. Gleichzeitig ist die Bank der Ansicht, dass der relative Stärke der amerikanischen Wirtschaft in den kommenden Monaten Druck auf das Währungspaar EUR/USD ausüben wird, da das Wachstumsdifferenzial hierbei eine führende Rolle spielt. In den nächsten 6-12 Monaten wird das Währungspaar EUR/USD weiterhin fallen und sich in einer breiten Spanne von 1,0600-1,0300 bewegen, wie es bei der Danske Bank heißt.

Was die mögliche Erhöhung des Leitzinses durch die US-Notenbank auf der bevorstehenden Sitzung betrifft, so erwarten die Märkte dies nicht. Viele Experten sind der Meinung, dass die Federal Reserve den Zinssatz auf dem aktuellen Niveau halten wird. Die wirtschaftliche Stabilität der USA, die durch aktuelle Makroberichte bestätigt wurde, könnte die Federal Reserve dazu veranlassen, den Leitzins nicht vor 2024 zu senken. Die Umsetzung eines solchen Szenarios wird voraussichtlich den US-Dollar weiter stärken, sind sich Analysten sicher.

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