Der S&P 500 Index rutschte am Montag ab und beendete seine beeindruckendste Gewinnserie seit zwei Jahrzehnten. Anleger verfolgen eine abwartende Haltung vor einem entscheidenden Treffen der Federal Reserve später in dieser Woche. Der Optimismus wurde durch überraschende Äußerungen von Präsident Donald Trump zu bevorstehenden Zöllen gedämpft.
Die ersten Warnsignale gab es am 2. April, als die Trump-Administration ihre erste Runde von Zollmaßnahmen ankündigte. Zu jener Zeit verlor der S&P 500 Index in kurzer Zeit fast 15 %. Allerdings erholten sich die Märkte bald von ihren Verlusten: Der Index zeigte über neun Handelstage hinweg stetiges Wachstum und erreichte seine beste Dynamik seit 2004. Der Rückgang am Montag war die erste Unterbrechung dieses Wachstums.
Am Montag endeten die wichtigsten Wall-Street-Indizes niedriger, was die Nervosität der Anleger angesichts der Zollankündigungen des Weißen Hauses und Nachrichten von großen Unternehmen widerspiegelte. Die neuntägige Rallye des Dow wurde unterbrochen, und der Technologiesektor geriet erneut unter Druck.
Handelsergebnis:
Nach der Ankündigung von Präsident Trump zu möglichen 100% Zöllen auf ausländische Filme gingen die Aktien von Unternehmen, die mit der Produktion und dem Vertrieb von Inhalten in Verbindung stehen, ins Minus. Allerdings konnten einige von ihnen bis zum Handelsschluss ihre Verluste aus dem Morgen teilweise ausgleichen.
Die Berkshire Hathaway Class B Aktien fielen um 5,1 %, nachdem Warren Buffett, ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und langfristiges Wachstum am Markt, seinen Rücktritt als CEO angekündigt hatte. Der Abschied des "Orakels von Omaha" war ein bedeutender Moment, der bei den Anlegern Besorgnis über die Zukunft des Unternehmens auslöste.
Marktteilnehmer blicken auf Mittwoch, wenn die US-Notenbank ihre aktuelle Zinsaussage veröffentlicht. Laut Analysten wird der Leitzins wahrscheinlich unverändert bleiben. Doch entscheidender ist, was Fed-Vorsitzender Jerome Powell sagen wird. Seine Rhetorik wird genau auf Hinweise einer möglichen Umkehr der Geldpolitik hin analysiert. Der Regulator wird erwartet, den Zinssatz bis 2025 um 75 Basispunkte zu senken, wobei der erste Schnitt bereits im Juli möglich sein könnte, so LSEG, eine Plattform, die Anlegererwartungen analysiert.
Während Anleger auf die Äußerungen der Fed warten, sind sie zunehmend besorgt über die mögliche Auswirkung der US-Zollpolitik. Frische Gewinnberichte waren ein direkter Schlag: Die Aktien von Tyson Foods fielen um 7,7 %, nachdem der Fleischproduzent die Umsatzerwartungen verfehlt hatte.
Experten sagen, dass neue Handelsbarrieren die internationale Versorgung behindern und den Gewinn unter Druck setzen könnten, insbesondere in Sektoren mit hoher Exportabhängigkeit.
Im Gegensatz zur Lebensmittelindustrie hat der Einzelhandelsmarkt die Anleger erfreut. Skechers war die Sensation des Tages: Die Aktien des Unternehmens stiegen um 24,3 % nach der Ankündigung der Übernahme der Marke durch die Private-Equity-Firma 3G Capital. Der Deal wird auf 9,4 Milliarden Dollar geschätzt und hat bereits den Status eines der größten M&A-Deals im Verbrauchersektor dieses Jahres erhalten.
Die globalen Aktienmärkte zeigten am Dienstag eine zurückhaltende Dynamik. Die Indizes schwankten in einem engen Korridor, und die Anleger verdauten weiterhin die Risiken im Zusammenhang mit den US-Handelsmaßnahmen und den möglichen Auswirkungen auf das globale Wachstum. Vor diesem Hintergrund begann sich der Dollar zu erholen, insbesondere im Vergleich zu den Währungen der asiatischen Region.
Die Aktivität war am Dienstag besonders in Hongkong bemerkbar, wo der Währungsregulator gezwungen war, einzugreifen. Um den etablierten Währungskorridor zu schützen und eine übermäßige Stärkung des Hongkong-Dollar zu verhindern, gab die Zentralbank 7,8 Milliarden Dollar aus. Dies war die größte Intervention in den letzten Monaten.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Yuan auf 7,23 pro Dollar und erreichte damit ein Maximum von fast zwei Monaten - seit dem 20. März. Der Taiwan-Dollar war noch explosiver und lag am Dienstagmorgen bei 30 pro Dollar, nicht weit entfernt von einem Dreijahreshoch von 29,59, das am Vortag erreicht wurde. Die Währung legte beeindruckende 8 % in zwei Tagen zu.
Trotz der Währungsmaßnahmen waren die Aktienmärkte in der Region zurückhaltend. Der breite MSCI-Index der Asia-Pacific-Aktien (ohne Japan) fiel um 0,2 %, da die japanischen Börsen aufgrund eines Feiertags geschlossen waren.
Inmitten dieser Turbulenzen haben die Investoren einen Hoffnungsschimmer auf Deeskalation: Berichten zufolge erwägt China Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten über Zölle. Washington hat einen Vorschlag unterbreitet, und Peking prüft derzeit die Bedingungen des Dialogs, so offizielle Quellen. Die Nachricht wurde zu einem Brennpunkt für Märkte, die das Machtgleichgewicht in den kommenden Wochen verändern könnte.
Die Ölpreise zeigten Anzeichen der Stabilisierung am Dienstag nach einem starken Einbruch am Vortag, als die Preise ihr niedrigstes Niveau seit vier Jahren erreichten. Der Hauptfaktor war die OPEC+-Initiative zur Beschleunigung der Produktionssteigerungen, eine Bewegung, die Händler und Analysten besorgt über ein Überangebot bei instabiler Nachfrage gemacht hat.
Obwohl es keine drastischen Bewegungen gab, bleibt der Markt angespannt, da Investoren weiterhin das Gleichgewicht zwischen Angebot und globalen Wirtschaftsriskien beobachten, einschließlich der möglichen Auswirkungen eines Zollkriegs und einer Verlangsamung der Industrieproduktion.
Angesichts der Marktunsicherheiten und steigenden geopolitischen Risiken ist Gold erneut zu einem Magneten für Anleger geworden. Das Edelmetall erreichte am Dienstag einen Wochenhöchststand, was die gestiegene Nachfrage nach sicheren Häfen widerspiegelt. Die verstärkte Nachfrage nach Gold ist nicht nur auf die Volatilität an den Rohstoffmärkten zurückzuführen, sondern auch auf Erwartungen an die zukünftigen Maßnahmen der Fed und eine globale wirtschaftliche Verlangsamung.
Analysten sagen, dass, wenn die Unsicherheiten anhalten, die Goldnachfrage weiterhin steigen könnte, insbesondere angesichts des schwächeren Dollars und Zeichen sinkender Anleiherenditen.
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