Am Dienstag kehrte das EUR/USD-Paar zugunsten des US-Dollars um und konsolidierte sich unterhalb des 323,6%igen Korrekturlevels bei 1,0532. Dies deutet darauf hin, dass der Abwärtstrend sich in Richtung des nächsten Ziels bei 1,0420 fortsetzen könnte. Jüngste Marktbewegungen waren bescheiden, aber die Bären haben begonnen, einen Vorteil zu erlangen.
Die Wellenstruktur ist einfach und klar. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle hat das vorherige Tief nicht unterschritten, während die letzte Aufwärtswelle das vorherige Hoch kaum übertraf. Das deutet auf die Bildung eines "bullischen" Trends hin, wenngleich eines sehr schwachen, der diese Woche enden könnte. Um diesen aktuellen bullischen Trend zu durchbrechen, müsste das Paar unter das Niveau von 1,0461 fallen.
Am Dienstag gab es kaum Neuigkeiten, wobei der einzige bedeutende Bericht die endgültige Inflationsrate Deutschlands für November war. Es gab keine Überraschungen: Der Verbraucherpreisindex stieg um 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr, und die Kerninflation blieb bei 2,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen bieten der EZB keinen Grund, ihre Politik der monetären Lockerung zu pausieren oder zu beenden. Die Inflation ist in Deutschland und anderen EU-Ländern leicht gestiegen, aber nicht genug, um eine Einstellung der Zinssenkungen zu rechtfertigen. Händler korrigierten das Paar leicht nach oben über einige Wochen, aber der 4-Stunden-Chart bietet ein klareres Bild. Nach einem längeren Rückgang stieg das Paar auf das Niveau von 1,0630, prallte jedoch zweimal an diesem Niveau ab. Meiner Meinung nach stehen wir am Beginn eines neuen Abwärtstrends für den Euro, der sich auf das Niveau von 1,0225 ausdehnen könnte.
Auf dem 4-Stunden-Chart hat das Paar einen zweiten Rückprall vom 100,0%-Korrekturniveau bei 1,0603 gemacht, was eine neue Abwärtsbewegung in Richtung des 127,2%-Fibonacci-Levels bei 1,0436 einleitet. Eine "bearishe" Divergenz auf dem CCI-Indikator unterstützt ebenfalls die Abwärtsdynamik. Eine Konsolidierung über 1,0603 könnte weiteres Wachstum in Richtung des nächsten Korrekturniveaus bei 76,4% (1,0747) signalisieren, aber mein Hauptszenario bleibt bearish.
In der letzten Berichtsperiode eröffneten Spekulanten 11.359 Long-Positionen und 12.839 Short-Positionen. Die Gruppe der "Nicht-kommerziellen" behält eine bärische Stimmung bei, was auf weitere Rückgänge für das Paar hindeutet. Die Gesamtzahl der von den Spekulanten gehaltenen Long-Positionen liegt nun bei 168.000, während die Short-Positionen bei 225.000 stehen.
Seit zwölf Wochen in Folge reduzieren die Hauptakteure ihre Euro-Bestände. Meiner Meinung nach zeigt dies den Beginn eines neuen "bärischen" Trends an. Der entscheidende Faktor für den früheren Rückgang des Dollars—die Erwartung einer Lockerung der FOMC—ist bereits eingepreist. Der Markt hat keine starken Gründe mehr, den Dollar zu verkaufen. Während neue Faktoren auftauchen könnten, bleibt das Wachstum des US-Dollars wahrscheinlicher. Auch die grafische Analyse deutet auf den Beginn eines langfristigen bärischen Trends hin, weshalb ich mich auf einen anhaltenden Rückgang des EUR/USD-Paares einstelle.
Der Wirtschaftskalender für den 11. Dezember umfasst nur ein Ereignis, aber es ist ein entscheidendes. Die Auswirkung dieser Daten auf die Marktstimmung könnte erheblich sein, insbesondere in der zweiten Tageshälfte.
Fibonacci-Niveaus sind zwischen 1,1003 und 1,1214 im Stunden-Chart und zwischen 1,0603 und 1,1214 im 4-Stunden-Chart konstruiert.
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