Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte zunächst nur von Sonderbedingungen für Mexiko gesprochen, änderte jedoch später seine Anordnung, um die Ausnahme auf Kanada auszudehnen.
Die US-Aktienindizes sinken: Von den 11 Sektoren des S&P 500 gerieten fast alle ins Minus, darunter Immobilien und Technologie. Der einzige Sektor, der positive Dynamik zeigte, war Energie.
Der Nasdaq-Index hat seit dem Handelsschluss am 16. Dezember 10,4% verloren und ist offiziell in die Korrekturphase eingetreten. Der S&P 500 fiel kurzzeitig unter den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt, ein wichtiges technisches Unterstützungsniveau. Wenn der Index dieses Niveau ernsthaft und langfristig durchbricht, könnte dies einen weiteren Rückgang des Aktienmarktes bedeuten.
Der CBOE Volatility Index (VIX), der Marktschwankungen verfolgt und oft als "Angst-Index" der Wall Street bezeichnet wird, stieg um 2,94 Punkte auf 24,87, den höchsten Stand seit dem 18. Dezember.
Inmitten des Marktturbulenz:
Automobil-Giganten schlossen den Tag im Minus. General Motors verlor 2,6 %, Ford – 0,4 %.
Besonders hart traf es Tesla: Die Aktien des Unternehmens fielen um 5,6 %, nachdem Baird-Analysten den Elektroautohersteller zur "neuen Bärenwahl" am Markt erklärt hatten.
Volatilität, Korrekturbewegungen und bärische Analystenprognosen schaffen eine instabile Umgebung an der Wall Street. Investoren beobachten gespannt auf weitere Signale, die den Markt in den kommenden Wochen beeinflussen könnten.
Marvell Technology (MRVL.O) Aktien fielen um fast 20%, nachdem die veröffentlichten Finanzergebnisse die Investoren enttäuschten. Die Negativwelle erfasste auch andere große Halbleiterplayer, wobei Broadcom (AVGO.O) und Nvidia (NVDA.O) ebenfalls fielen, was dazu führte, dass der breite Halbleiterindex (.SOX) um 4,5 % sank.
Trotz der allgemeinen Pessimismusstimmung am Aktienmarkt verzeichnete Kroger (KR.N) einen Zuwachs von 2%. Das Vertrauen der Investoren wurde durch die Umsatzprognose des Unternehmens für bestehende Läden gestärkt, die die Analystenerwartungen deutlich übertraf.
Die wirtschaftlichen Daten überraschen weiterhin. Die Zahl der neuen Arbeitslosenanträge in den USA fiel letzte Woche stärker als von Analysten erwartet. Dieser Umstand weckte Interesse an einem detaillierteren Bericht über den Arbeitsmarkt, der am Freitag veröffentlicht wird. Die Investoren erwarten, dass er die nächsten Schritte der Federal Reserve beeinflussen könnte.
Laut LSEG sehen Händler jetzt die erste Zinssenkung der Federal Reserve im Juni um 25 Basispunkte. Die Verschiebung der Erwartungen wird durch die neuesten Wirtschaftsdaten und Einschätzungen der Inflationsrisiken angetrieben.
Patrick Harker, Präsident der Philadelphia Federal Reserve, äußerte sich verhalten optimistisch über den aktuellen Zustand der Wirtschaft. Allerdings warnte er auch davor, dass der Konsumentensektor Zeichen von Belastungen zeigt, was zu weiteren Inflationsrisiken führen könnte.
Der Handel am Freitag folgte auf eine angespannte Woche, in der die Märkte von Unsicherheit über die US-Handelspolitik und steigende globale Kreditkosten erschüttert wurden. Diese Faktoren führten zu gesunkenen Aktien und risikobehafteten Währungen, auch wenn der massive Ausverkauf bei Anleihen gegen Ende der Woche nachließ.
Die Finanzwelt ist angespannt. Später am Tag wird der US-Beschäftigungsbericht außerhalb der Landwirtschaft veröffentlicht, der den Ton für die künftige Geldpolitik setzen könnte.
Investoren konzentrieren sich auch auf eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell, der hofft, das Interesse an den Zinsaussichten in der größten Volkswirtschaft der Welt zu klären.
Der Nasdaq (.IXIC) Aktienindex hat schließlich seinen Eintritt in die Korrekturphase bestätigt, die mit den Dezember-Höchstständen begann. Der Druck auf den Markt hat zugenommen, da schwache Prognosen für das Wachstum der US-Wirtschaft und Unsicherheit rund um die Handelspolitik des ehemaligen Präsidenten Donald Trump bestehen.
Nach dem scharfen Rückgang am Vortag machten die US-Aktien-Futures am Freitag einen Teil ihrer Verluste wett:
Allerdings blieb die Situation an den globalen Märkten weniger optimistisch.
Anders als in den USA gingen die europäischen Aktienindizes weiter zurück:
Auch asiatische Märkte erlitten Verluste. Der japanische Nikkei (.N225) erreichte ein Sechsmonatstief, und der größte Aktienindex der Asien-Pazifik-Region MSCI (.MIAPJ0000PUS) verlor 0,75 %.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass Donald Trump die 25 % Zölle auf die meisten Waren aus Kanada und Mexiko aufgehoben hat, die er Anfang der Woche selbst verhängte. Diese unerwartete Kehrtwende in der Handelspolitik sorgte für zusätzliche Turbulenzen an den Märkten und erhöhte die Unsicherheit bei den Investoren.
Inmitten der Instabilität begannen Investoren, risikobehaftete Währungen abzustoßen.
Gold kehrt zurück an die Spitze: Allzeithoch ist nahe
Inmitten der Marktinstabilität ist Gold erneut zu einem "sicheren Hafen" für Investoren geworden. Das Edelmetall bleibt nahe seiner Rekordhöhe und liegt bei $2.913,63 pro Unze.
Angesichts unvorhersehbarer Entscheidungen in der Handelspolitik, Volatilität auf den Devisenmärkten und Unsicherheiten in der Geldpolitik suchen Investoren weiterhin nach Signalen für weitere Bewegungen. Der Fokus bleibt auf der Federal Reserve, den Inflationserwartungen und den globalen Wirtschaftsdynamiken.
Der chinesische Aktienmarkt beendete die Handelssitzung im Minus, was die Schwäche widerspiegelt, die auf anderen asiatischen Märkten zu beobachten ist. Der Blue-Chip-Index CSI300 (.CSI300) fiel um 0,53 %, während der Shanghai Composite (.SSEC) um 0,46 % nachgab und seinen Abwärtstrend fortsetzte.
Frische makroökonomische Daten zeigten, dass Chinas Importe in den ersten zwei Monaten des Jahres unerwartet zurückgingen. Auch die Exporte verlangsamten sich, was auf eine nachlassende externe Nachfrage hindeutet. Die zunehmende Zollbelastung aus den USA schafft weitere Risiken für die Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Der Hang Seng (.HSI) Aktienindex in Hongkong erreichte während des Handels ein Dreijahreshoch, aber später nahmen die Investoren Gewinne mit und der Markt drehte ins Minus. Infolgedessen verlor der Index bis zum Schluss 0,7 %. Dennoch hält das Interesse an künstlicher Intelligenz die Marktteilnehmer weiter in Bewegung.
Die europäischen Anleihemärkte, die zuvor einen raschen Rückgang erlebt hatten, zeigen Anzeichen einer Stabilisierung. Der jüngste Ausverkauf wurde durch Deutschlands ambitionierte Pläne zur Erhöhung der Staatsausgaben verursacht. Am Freitag hat sich die Situation etwas beruhigt:
Renditen von Anleihen bewegen sich traditionell in die entgegengesetzte Richtung zu ihren Preisen.
Der japanische Schuldenmarkt steht weiterhin unter Druck von Investoren, obwohl das Tempo des Ausverkaufs im Vergleich zur vorherigen Sitzung nachgelassen hat.
Der Renditeanstieg weist auf Spannungen im japanischen Finanzsystem hin, und Analysten beobachten die Situation genau.
Investoren bleiben angesichts der makroökonomischen Unsicherheiten vorsichtig. China steht vor einer schwächeren Handelstätigkeit, Europa reagiert weiterhin auf neue deutsche Haushaltsinitiativen, und japanische Anleihen erreichen Renditehöchststände seit mehreren Jahren. All das schafft einen komplexen und angespannten Hintergrund für die globalen Finanzmärkte.
Angesichts eines starken Anstiegs der Kreditkosten in Europa setzte die Einheitswährung ihren Aufwärtstrend fort. Der Euro steuert auf seinen größten Wochenanstieg seit 2009 zu und stieg um 4,3 %. Zuletzt wurde die Währung 0,35 % höher bei $1,0823 gehandelt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) entschied sich am Donnerstag für eine weitere Zinssenkung, gab jedoch kein Signal für eine weitere Lockerung der Politik. Der Regulator betonte, dass die wirtschaftliche Lage äußerst instabil bleibt.
Die Hauptbedrohungen:
Falls diese Faktoren intensiver werden, könnte die EZB ihren Lockerungszyklus im nächsten Monat pausieren.
Laut Mark Wall, Chefökonom für Europa bei der Deutschen Bank, befindet sich die Zentralbank in einer schwierigen Lage.
"Einerseits könnte die mögliche Einführung neuer US-Zölle eine aggressive Zinssenkung und aktivere Anreize erfordern. Andererseits könnte der zunehmende Druck in Form erhöhter Militärausgaben zu einer Beschleunigung der Inflation führen, was die EZB dazu zwingen würde, vorsichtiger zu agieren," bemerkte der Experte.
Dies bedeutet, dass die Geldpolitik Europas einen flexiblen Ansatz erfordert und Spielraum für Manöver erhalten bleiben muss.
Die Ölpreise verzeichneten einen leichten Anstieg auf den Rohstoffmärkten.
Der Preisanstieg ist auf eine anhaltende Nachfrage nach Energie sowie auf den Einfluss geopolitischer Faktoren auf die Ölproduktion und -lieferungen zurückzuführen.
Die Stärkung des Euro, die Politik der EZB, Sorgen über Handelskriege und Inflationsrisiken schaffen ein komplexes Bild für die globale Wirtschaft. Gleichzeitig bleibt der Energiemarkt stabil, was einigen Sektoren Stabilität verleiht.
Investoren beobachten weiterhin aufmerksam die Entscheidungen der größten Zentralbanken und analysieren mögliche Szenarien für die Entwicklung der globalen Wirtschaft.
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